English
English
English

Always well informed. Subscribe to the newsletter now.

Interview

Interview mit Sabina Bieri - Arbeitnehmervertreterin

Mein Partner und ich arbeiten je 90 Prozent - das schafft Raum und Struktur für Familie


Du hast die Transformation der konzerneigenen Pensionskasse zu einer offenen Sammelstiftung massgeblich mitgetragen. Welches waren die wichtigsten Entscheidungen, die zur Etablierung der Livica führten?

Die Transformation von einer konzerneigenen Pensionskasse zu einer offenen Sammelstiftung mit verschiedenen Vorsorgewerken war ein mehrjähriger Prozess, der klare strategische und operative Entscheide verlangte. Zentral war die Neuausrichtung hin zu einer offenen Struktur, die Wachstum ermöglicht und die langfristige Stabilität der Vorsorge stärkt. Dazu gehört auch das Vorsorgewerk «Rentner», dass unseren Kunden eine sichere Lösung ohne Nachschusspflicht bietet.

Mit der Einführung der Marke Livica haben wir zudem einen eigenständigen Auftritt geschaffen, der Vertrauen über Branchen hinweg ermöglicht.

Die Umsetzung gelang, weil Stiftungsrat, Geschäftsleitung und externe Partner konsequent zusammenarbeiteten und Livica damit auf eine robuste, moderne und flexible Basis stellten.

Wann kam der Moment als die Vorteile einer eigenständigen, versicherungsunabhängigen Stiftung überwogen?

Der Wendepunkt kam, als klar wurde, dass wir als eigenständige, versicherungsunabhängige Stiftung die Bedürfnisse unserer Kunden präziser und schneller adressieren können.

Entscheidend ist die Flexibilität. Individuell gestaltbare Vorsorgepläne, differenzierte Risikoleistungen und freie Wahl in der Vermögensverwaltung sind Bedürfnisse unserer Kunden. Mit diesem Aufbau erhalten Unternehmen Lösungen, die ihre Personalstrategie unterstützen, ihren Mitarbeitenden zugutekommen und gleichzeitig Kosteneffizienz schaffen.

Was unterscheidet, deiner Meinung nach, Livica heute von anderen Versicherungen?

Wir verstehen uns als echte Sammelstiftung und operieren mit klar getrennten, autonomen Vorsorgewerken. Jeder Anschluss führt seinen eigenen Deckungsgrad und seine eigene Verzinsung. Die Verwaltungskosten sind dank Skaleneffekten tief und die Organisationsstruktur ist effizient. Zudem haben unsere Kunden die Möglichkeit, laufend oder periodisch ihre Rentenverpflichtungen ans Rentnerwerk zu übertragen.

Du bist Mutter und arbeitest Teilzeit. Lässt sich Job und Familie vereinbaren? Hast du Tipps für werdenden Eltern? Was würdest du einem Elternteil, der nicht Vollzeit arbeitet, in Hinblick auf die Altersvorsorge raten? Wie gehst du mit Überstunden um, die heutzutage vom Management erwartet werden?

Für mich lässt sich Beruf und Familie gut verbinden, weil mein Arbeitgeber flexible Arbeitsmodelle und Homeoffice ermöglicht. Entscheidend ist, frühzeitig mit dem Arbeitgeber das Gespräch zu suchen und auch unkonventionelle Lösungen zu prüfen. Mein Partner und ich arbeiten beide 90 Prozent verteilt auf vier Arbeitstage – das schafft Struktur und Raum für Familie.

Wichtig ist zudem, die finanziellen Auswirkungen von Teilzeitarbeit auf die Altersvorsorge zu kennen. Wer früh plant, kann gezielt gegensteuern, etwa mit zusätzlichen Einzahlungen in die Säule 3a oder Ausgleichszahlungen zwischen Partnern.

Ich gestalte meine Arbeit flexibel und nutze ruhige Phasen, etwa abends, um Aufgaben abzuschliessen. Klare Prioritäten und bewusste Zeitfenster helfen, Überstunden zu steuern und die Balance zu halten.

Vermutlich hast du dir nach der Geburt deiner Kinder eine Auszeit genommen. Hast du dabei über die Konsequenzen auf 1., 2. und 3. Säule nachgedacht? Wo und wie hast du dich informiert und was ist zu berücksichtigen?

Ich bin bei beiden Kindern nach fünf beziehungsweise sechs Monaten wieder eingestiegen und habe den Mutterschaftsurlaub mit Ferientagen verlängert. So entstand kein unbezahlter Urlaub, und die Absicherung in der 1., 2. und 3. Säule war durchgehend gegeben.

Welches sind die massgebenden Unterschiede zwischen Konkubinat und Heirat? Kann man in beiden Fällen die gleichen Vorkehrungen für das Alter treffen?

Konkubinat ist rechtlich kaum geregelt, anders als die Ehe. Wer im Konkubinat lebt, muss seine Vorsorge aktiv selbst gestalten. Dazu gehört, dass ohne testamentarische Regelung kein gesetzliches Erbrecht besteht und der Partner nicht automatisch abgesichert ist.

Verheiratete Paare profitieren zwar von einem besseren Vorsorgeschutz im Todesfall, müssen aber mit der AHV-Deckelung im Alter rechnen.

Damit Konkubinatspartner eine vergleichbare Sicherheit erreichen, sind klare Vereinbarungen zentral: ein Konkubinatsvertrag, ein Testament oder Erbvertrag, Begünstigungserklärungen bei der Pensionskasse und der Säule 3a sowie ein Vorsorgeauftrag und eine Patientenverfügung.

Gespräche über Geld können Beziehungen belasten. Wie hast du das gemacht und hast du einen Tipp wie Paare Konflikte vermeiden können?

Für uns ist Offenheit zentral. Wir haben von Beginn an klar über Geld gesprochen und damit viele Missverständnisse vermieden. Mein Tipp: Finanzen nicht aufschieben oder tabuisieren, sondern regelmässig und sachlich besprechen. Nur so entsteht eine Lösung, die für beide funktioniert.

Du hast bei RUAG eine grossartige Karriere gemacht. Welche Auswirkungen haben Lohnsprünge auf die Vorsorge? Gibt es typische Fehler, die Frauen mit guter Ausbildung und klaren Berufszielen machen?

Ich habe früh begonnen, den maximalen Betrag in die Säule 3a einzuzahlen und das Geld langfristig in Fonds anzulegen. Entscheidend ist, die eigene Erwerbstätigkeit bewusst zu gestalten und die Auswirkungen von Teilzeitarbeit auf die Vorsorge zu kennen. Viele unterschätzen, wie stark Unterbrüche oder Reduktionen das Alterskapital beeinflussen.

Ich denke, wichtig ist, dass man seine Berufstätigkeit nicht unüberlegt aufgibt und die finanziellen Folgen solcher Entscheidungen aktiv steuert.

Was würdest du mit 500 Franken pro Monat machen, wenn dir der Betrag zusätzlich zu allem anderen zur freien Verfügung stehen würde? Würdest du für den Ruhestand sparen oder dir lieber einen persönlichen Wunsch erfüllen?

Wir haben für unsere zwei Kinder je einen Fondssparplan und ich würde einen Teil des Geldes dafür nutzen, dort monatlich einen grosszügigeren Betrag einzuzahlen. Weil ich nicht nur für die Zukunft lebe, würde ich mir vom Rest ab und zu ein gutes Abendessen in einem Restaurant oder einen Familienausflug gönnen.

Worauf würdest du in Bezug zu Risiko, Vorsorge oder Begünstigung achten, wenn du den Job wechseln würdest?

Ich beurteile das Gesamtpaket. Zentrale Faktoren sind die Höhe der Sparbeiträge, die Höhe des versicherten Lohns, die Ausgestaltung der Risikoleistungen, die historische Verzinsung und letztlich der Anteil an der Finanzierung durch den Arbeitgeber. Ein leicht höherer Lohn kompensiert eine schwächere Vorsorge nie.

Weisst du, wie hoch dein Alterskapital ist, wenn du bis zur Pension bei der RUAG bleibst? Es geht nicht um die Zahl, sondern viel mehr um die Erkenntnis, dass viele Versicherte gar nicht wissen, mit wie viel sie im Alter rechnen können.

Ja. Das Livica-Onlineportal liefert mir mein projiziertes Alterskapital sowie alle relevanten Kennzahlen in Echtzeit. Die Oberfläche ist klar strukturiert und benutzerfreundlich. Über Browser oder App greife ich damit jederzeit auf meine Vorsorgedaten zu. Es ermöglicht mir Simulationen verschiedener Szenarien. Die Ergebnisse sowie sämtliche Ausweise stehen sofort bereit. Der integrierte Steuerrechner zeigt mir auch gleich die steuerlichen Folgen auf. Übrigens, die Informationen sind in Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch verfügbar.

Wie schaffst du eine Work-Life-Balance als Managerin bei der RUAG und in der Familie? Was sind deine Learnings und was kannst du anderen Frauen mit Karrierepotential empfehlen?

Ich habe einen freien Tag pro Woche, den ich bewusst mit den Kindern verbringe. Wir kochen, backen oder sind draussen unterwegs. Die Wochenenden nutzen wir oft zum Wandern oder im Winter zum Skifahren.

Die Koordination von Beruf, Familie und Partnerschaft ist anspruchsvoll. Klare Strukturen bei den Rollen sind genauso wichtig, wie Flexibilität und Verantwortung. Mein Partner und ich haben früh definiert, wie wir Arbeit und Betreuung organisieren. Jeder übernimmt einen Tag pro Woche, die restlichen Betreuungstage deckt die Kita ab. Wenn ein Kind krank ist oder spontan Betreuung braucht, prüfen wir gemeinsam, wer es an diesem Tag besser mit seinen Terminen vereinbaren kann.

More news

More news

Interview mit Sabina Bieri - Arbeitnehmervertreterin

Interview mit Sabina Bieri - Arbeitnehmervertreterin

Interview mit Sabina Bieri - Arbeitnehmervertreterin

Interview mit Sabina Bieri - Arbeitnehmervertreterin

Voluntary contributions 2025

Voluntary contributions 2025

Voluntary contributions 2025

Voluntary contributions 2025

Interview mit Roland Schmid - Präsident Stiftungsrat

Interview mit Roland Schmid - Präsident Stiftungsrat

Interview mit Roland Schmid - Präsident Stiftungsrat

Interview mit Roland Schmid - Präsident Stiftungsrat

Contact

Livica Sammelstiftung
Aarbergergasse 30
3011 Bern

Office Zurich
Stockerstrasse 12
8002 Zurich

Do you have questions?

We are here for you

Monday - Thursday
08:30 - 11:30 AM
01:30 - 04:30 PM

Friday
08:30 AM - 11:30 AM

Legal form: Foundation

UID: CHE-109.795.642

Contact

Livica Sammelstiftung
Aarbergergasse 30
3011 Bern

Office Zurich
Stockerstrasse 12
8002 Zurich

Do you have questions?

We are here for you

Monday - Thursday
08:30 - 11:30 AM
01:30 - 04:30 PM

Friday
08:30 AM - 11:30 AM

Legal form: Foundation

UID: CHE-109.795.642

Contact

Livica Sammelstiftung
Aarbergergasse 30
3011 Bern

Office Zurich
Stockerstrasse 12
8002 Zurich

Do you have questions?

We are here for you

Monday - Thursday
08:30 - 11:30 AM
01:30 - 04:30 PM

Friday
08:30 AM - 11:30 AM

Legal form: Foundation

UID: CHE-109.795.642

Contact

Livica Sammelstiftung
Aarbergergasse 30
3011 Bern

Office Zurich
Stockerstrasse 12
8002 Zurich

Do you have questions?

We are here for you

Monday - Thursday
08:30 - 11:30 AM
01:30 - 04:30 PM

Friday
08:30 AM - 11:30 AM

Legal form: Foundation

UID: CHE-109.795.642